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Projekttag Diskriminierung im Alltag

„Ey bist du schwul, oder was?!“ So oder so ähnlich hört es sich an, wenn sich Menschen mit anderen auseinandersetzen, ob im Ernst oder nur so aus Spaß, ob auf dem Fußballplatz oder beispielsweise in der Schule. Den meisten ist dabei scheinbar nicht bewusst, wie verletzend es ist, wenn die sexuelle Orientierung, die selbstverständlicher und natürlicher Teil unserer Identität ist, als so minderwertig betrachtet wird, dass man sie sogar als alltagssprachliche Beleidigung verwendet.

Zur Prävention und Bekämpfung von Diskriminierung im Alltag ist eine frühe und umfassende Aufklärung besonders wichtig. Wir als Schülervertretung organisierten daher einen Projekttag für die Jahrgänge 7 und 8, welcher sich schwerpunktmäßig mit der Diskriminierung von Personen aus der LGBTQ- Community beschäftigte. 

Um den Schülerinnen und Schülern diese Problematik näherzubringen, hatten wir im Vorfeld einige Monate damit verbracht, verschiedenes Arbeitsmaterial zu erstellen und den Projekttag in seiner gesamtorganisatorischen Planung zu gestalten. Nach einer arbeitsintensiven Vorbereitungszeit war es schließlich so weit. 

In den Morgen des Projekttages starteten die SchülerInnen mit einem Puzzlespiel, welches aus sachlichen Definitionen von verschiedenen Geschlechtsidentitäten sowie Sexualitäten und ihren Bezeichnungen bestand. Anschließend beschäftigten sich die SchülerInnen mit einer intermedialen Stationsarbeit. Die Podcasts, Grafiken und Texte behandelten die unterschiedlichen Formen der Diskriminierung, welche Personen aus der LGBTQ- Community erleiden mussten. In Partnerarbeit durften die Klassen danach reflektieren, inwiefern das Erlernte neu oder vielleicht auch schockierend war.

Nach dem Einstieg in dieses Thema sammelten die Klassen gemeinsam Maßnahmen, mit welchen die Diskriminierung im Alltag konkret bekämpft werden könnte. Zusätzlich bekamen alle Klassen über den Tag verteilt Besuch von einem/einer AktivistIn, einer Schülerin und einer Pädagoin des theaterpädagogischen Zentrums als Teil der LGBTQ- Community, welche den Klassen von ihrem Selbstfindungsprozess und der erlebten Diskriminierung berichteten. Zudem hatten die SchülerInnen selbst einige Fragen, welche geduldig beantwortet wurden. Betreut und moderiert wurde der Projekttag in den Klassen von Mitgliedern aus der Schülervertretung und weiteren engagierten HelferInnen aus Jahrgang 10 und 12.

Ein paar der Arbeitsergebnisse des Tages werden in der letzten Schulwoche vor den Ferien an Pinnwänden in der Pausenhalle zu sehen sein. Die Aktion hat uns als Schülervertretung gezeigt, dass zwar einiges an Vorwissen bei den meisten SchülerInnen vorhanden war, Social Media und Co. aber nicht flächendeckend für Aufklärung und Akzeptanz sorgen. Daher hoffen wir, ein wenig zu einer toleranteren Gesellschaft beigetragen zu haben.

Text und Bilder: Florentine Zoe Aust im Namen der Schülervertretung